Bericht BVV Mitte I 15.12.22

Die neuen Bewohner*innen der Habersaathstraße haben zusammen mit anderen Gruppen am 15.12. zur BVV in Mitte mobilisiert.

Erfreulicherweise sind viele von euch dem Aufruf gefolgt und zum ersten Mal hat sich das Bild einer gut besuchten Kundgebung für die Habersaathstraße vor der BVV geboten. Danke dafür und an alle die sich für unseren Verbleib im Haus eingesetzt haben.

Darüber hinaus entstand inhaltlich nichts als das bereits gewohnte Bild mit der immer gleichen Leier. Die angewandten Methodiken könnt ihr noch einmal hier nachlesen:

Statement zur aktuellen Situation
https://schneckenblog.blackblogs.org/2022/08/statement-zur-aktuellen-situation/

Keine Rauswürfe in der Ha48 – Wir halten zusammen
https://schneckenblog.blackblogs.org/2022/08/keine-rauswurfe-in-der-h48-wir-halten-zusammen/

Da erneut – zum Teil verstorbene – Betroffene sexualisierter Gewalt wahlweise instrumentalisiert oder diffamiert worden sind, empfehlen wir auch die Lektüre zu selbstverwalteten Safe-Spaces:

Gewalt gegen wohnungslose Flinta* und warum es selbstverwaltete Schutzräume braucht.
https://schneckenblog.blackblogs.org/2022/09/gewalt-gegen-wohnungslose-flinta-und-warum-es-selbstverwaltete-schutzraeume-braucht/

Über weitere Kooperationen der Akteure mit geouteten Stalkern, dessen Umfeldern könnt ihr hier nachlesen:

https://esreichtouting.noblogs.org/

https://de.indymedia.org/node/221460

https://de.indymedia.org/node/215436

Als Hauskollektiv das inmitten des politischen Kampfes steht, haben wir kein Interesse jedesmal über jedes winzige Stöckchen zu springen, welches IG Habersaatb, Leerstand-Hab-Ich-Saath, Mieterpartei oder die Eigentümerin uns hinwerfen.

Im Gegensatz zu den oben genannten Strukturen ist uns bewusst, dass jeder Machtkampf verloren ist und ein politischer Sieg gegen Räumung und Abriss nur von den Betroffenen – uns – selbst errungen werden kann.

Zu hören gab es während der Kundgebung einige interessante Informationen und viele fachlich falsche Beiträge zum Thema Obdachlosigkeit und Selbstverwaltung.

Offensichtlich nutzen die Sprecher*innen gerne marginalisierte Gruppe um als die Retter*innen in strahlenden Rüstungen zu erscheinen und wissen wenig über unterschiedliche Formen der Obdachlosigkeit, die Lebensrealität wohnungsloser FLINTA* und das Selbstverwaltung in vielen Obdachlosenprojekten normal ist. Sei es die Rummelsburger Bucht, als ein berühmtes Beispiel, jede geräumte Obdachlosenplatte von hier nach Mecklenburg-Vorpommern, das teilautonome OMZ in Köln, das Rauchhaus in frühen Jahren oder der Comic über selbstverwaltete Obdachlosen-Strukturen aus Portland – die Thematik ist allgegenwärtig.

Wir kritisieren, dass fast ausschließlich Externe gesprochen haben oder Menschen mit Mietverträgen. Die neuen Bewohner*innen kamen nicht zu Wort, wurden sogar mehrfach angegriffen.

Erneut sprach eine Person die nie in der Habersaathstraße gelebt hat, sich jedoch als Bewohner ausgab.

Im allgemeinen war ein besonders hoher Anteil an Menschen anwesend die uns in der Vergangenheit körperlich angegriffen haben und an der Planung/Durchführung einer Aktion vom 31.08.22 17 Uhr beteiligt waren um einer schlafenden FLINTA*-Person mit unklaren Absichten die Tür gewaltsam und bewaffnet zu öffnen. In Form eines typischen Männerbündnisses stellen sie sich nun gegen Betroffene und stilisieren sich als Opfer.

Statt gemeinsam zu kämpfen wurde desinformiert, diffamiert und gespalten. Der überlebensnotwendige FLINTA* SPACE in der Ha46 erneut delegitimiert.

Wir befürchten das viele Aktive für ein derartiges Projekt keine Repressionen in Kauf nehmen werden. Die Schmierhetze der Organisator*innen und Redner*innen war kein Zeichen von Stärke, sie hat den gesamten politischen Kampf geschwächt.

Nichtsdestotrotz hat die BVV MITTE den runden Tisch in der Habersaathstraße beschlossen.

Das ist erfreulich, wir rufen nochmal ins Gedächtnis das wir von niemanden vertreten werden können und wollen als uns selbst. Wir gehen davon aus das Leerstand-Hab-Ich-Saath ihre politischen Kontakte nutzen werden um den runden Tisch für sich zu vereinnahmen.

Wenn versucht wird eine Marionette oder gar eine*n Fake-Bewohner*in dort unterzubringen werden wir davon berichten.