Hier ein kurzer Bericht aus der Sicht der neuen Bewohner*innen der Ha46.
Am Mittwoch den 09. August gehen 09:30 wurden die im Haus befindlichen Bewohner*innen hellhörig. Plötzliche laute Schlag- und Poltergeräusche und ein vibrierendes Treppengeländer ließen eigentlich keinen anderen Schluss zu: Das Haus wird angegriffen. Schon wieder.
Nach der versuchten Teilräumung der Habersaathstraße 46 sind wir auf eure Hilfe angewiesen. ….coz sometimes surviving was just luck.
Lasst uns den Investor*innen dieser Stadt zeigen, dass wir auch in schwierigen Zeiten zusammenstehen.
Wir müssen Beratungsgebühren beim Anwalt und Elektriker bezahlen und uns jetzt schon darüber Gedanken machen wie wir den Winter ohne Heizung überstehen.
Darüber hinaus fallen Kosten an um die Schäden an den Fenstern, Türen und den sanitären Anlagen zu beseitigen.
Kommt uns gerne besuchen oder verwendet den Link zu unserer gofundme- Kampagne:
Ein kurzer Bericht zur versuchten Räumung und der spontanten Soli-Demo am Abend mit Links zu Infos über die beteiligten Firmen und zu weiteren Berichten.(Solidarität bleibt praktisch, Indymedia 15.08.2023)
Am 9.8. drohte die Spekulations-Firma Arcadia Estates GmbH mit Hilfe von angeheuerten Schläger-Securities und Handwerkern mit Auszug aller Bewohner:innen in der Habersaathstraße 40 bis 48 und es wurde mutwillig Inventar zerstört, Strom gekappt und Warmwasser abgestellt. Der kalte Räumungsversuch scheiterte vorerst nach zahlreichen Solidaritätsbekundungen vor Ort.
Am Abend zog lautstark eine Demo von der Habersaathstraße durch Berlin-Mitte, zu der solidarische Menschen noch am selben Tag spontan aufgerufen hatten, um gegen den Angriff auf die Bewohner:innen zu protestieren.
Lasst uns auch in Berlin zeigen, dass wir wissen, was Solidarität bedeutet! Nur gemeinsam können wir die Herrschenden, die Reichen und ihre Lakeien in ihre Schranken verweisen!
Heute morgen gab es einen Angriff und Teilräumung der Besetzten Häuser in der Haabersathstr 40-48. Das wollen wir nicht unbeantwortet lassen und rufen deshalb zur Demo heute um 8 Uhr vor der Haabersathstr. 46 auf!!
Zwischen 9 und 10 Uhr morgens verschafften sich Security’s eines privaten Sicherheitsdienstes Zugang zu den besetzten Häuser in der Haabersathstr und drangen in Wohnungen ein. Sie entwendeten Türen, Fenster und tauschten Schlösser aus. Außerdem wurden Strom und Wasser abgestellt. Menschen wurden aus ihren Wohnungen geräumt und haben Zettel ausgehändigt gekriegt auf denen sie aufgefordert wurden ihr zuhause innerhalb der nächsten Stunde zu verlassen. Die Secus sind mittlerweile abgezogen aber die Häuser sind akut räumungsbedroht.
Die Bullen setzten dem rechtswidrigen Angriff nichts entgegen sondern schauten einfach zu, bis die Secus abzogen.
Die Haabersathstr. 44-48 ist ein seit 2 jahren bestehendes Wohnprojekt, welches Wohnraum für 150 Wohnungslosen und Geflüchteten aus der Ukraine bietet.
Aus Profitgründen des Eigentümers der Arcadia Estate GmbH (Birkbuschstr 18) sollen die Häuser 40-48 abgerissen werden.
Wir lassen das nicht unbeantwortet und gehen deshalb heute auf die Straße! Kommt um 20 Uhr vor die Haabersathstr. 46!
Gegen jede Räumung!! Feuer und Flamme der Arcadia Estate GmbH!!!!!
Am 05.02. gegen 17 Uhr haben wir die Türen für die Besucher*innen am Boxi -gegenüber der Grünberger Straße 73- geöffnet. Die Veranstaltung wurde von den neuen Bewohner*innen initiiert und fand breite Untertützung.
Der Kampf geht weiter. Ihr kennt das ja schon von uns.
Ein wichtiger Bestandteil für die Neuen Bewohner*innen ist die Instandsetzung der 46. Der Erhalt des Gebäudes fand seit vielen Jahren keine Beachtung.
Aber: Jetzt sind wir ja endlich am Zug und können uns mit Bedacht selbst um unsere Probleme kümmern. Dem Haus wird endlich Leben eingehaucht, statt es für Wahlkampfwerbung zu instrumentalisieren und innerlich verrotten zu lassen.
Die, die uns unterstützen wollen (oder aber nur neugierig sind, wie der Text hier weitergeht), sollten hier weiterlesen…
Hier sind ein paar gesammelte Zitate unterschiedlicher Bewohner*innen, die sich für den Erhalt des Gebäudes UND ihren Verbleib darin aussprechen.
Bewohner*innen Habersaath46, 2023:
»Für unseren Verbleib. Hier bin ich ein Mensch und keine Aussätzige.«
»Das Projekt hilft mir mein Leben besser in den Griff zu bekommen.«
»Hier wohne ich mit meiner Familie, etwas das ich so vorher nie hatte.«
»Unser FLINTA* Space ist der einzige Ort an dem ich mich sicher fühle.«
»Die Ha46 ist eine praktische Lösung um Obdachlosigkeit zu beenden.«
»Hier kann ich meinem Bedürfnis nach Hygiene nachkommen.«
»Ha46 Bleibt! Im Park schlafen ist verdammt gruselig.«
»A door that i can close behind me, is giving me a feeling of security.«
Seit über einem Jahr wohnen wir in der Habersaathstraße, welche erfolgreich am 18.12.2021 besetzt worden ist! Seitdem kämpfen wir für eine dauerhafte Perspektive und den Erhalt des FLINTA* Spaces.
Dieser hat sich nach monatelangen, zum Teil gefährlichen, Angriffen nun in der Ha46 etabliert. Nachdem
das Haus am 25.11.2022 in die Selbstverwaltung überführt worden ist,
ist für die FLINTA*Gruppe einer angemessen sicherer Rahmen geschaffen
worden.
Belegungsautonomie! Also die direkte, kollektive Entscheidung darüber
mit wem wir zusammen leben und wer überhaupt Zugang zu unserem Zuhause
erhält ist eine elementare Änderung, welche im Zweifel über unser
Überleben entscheidet.
Instandsetzen! Gemeinsam finden wir Lösungen für die aufkommenden
Probleme. Meldet euch bei uns, wenn ihr uns finanziell unterstützen
möchtet.
Selbstverwaltung! Für uns alle sind Wohnheime keine Alternative. In
der Ha46 können wir selbstbestimmt leben, unserem Bedürfnis nach Hygiene
nachkommen und endlich Privatsphäre erfahren ohne im Leben allein zu
sein. Dabei unterscheidet sich das Modell der Ha46 grundlegend von
Modellen die ehemals Wohnungslose entweder für politische Zwecke
instrumentalisieren oder als „allein nicht lebensfähig“ diskriminieren.
Aber wie geht es nun weiter? Wir alle wollen unsren Tampon nicht
irgendwann wieder auf der Straße wechseln. Bis jetzt haben wir keine
Zusagen für einen dauerhaften Verbleib oder ein Ersatzobjekt bekommen.
Der „runde Tisch“ der BVV MITTE soll die Perspektive der neuen
Bewohner*innen in den Vordergrund rücken. Darauf pochen wir.
Wir verschwinden nicht, weil wir permanent brutal aus unseren Wohnungen oder prekären Unterkünften gezerrt werden. Der
selbstverwaltete FLINTA*SPACE kann so, oder so ähnlich, als Blaupause
dienen um die Situationen prekär untergebrachter oder auf der Straße
lebender Menschen dauerhaft zu beenden.
….by order of the peaky Flinta*s. Kiezradio & Soli-Vokü von und für die neuen Bewohner*innen in der Habersaathstraße 46.
👉News, Updates & Chill ✊Für Selbstverwaltung und Gemeinschaft!
♫ Kiezradio, Snacks & Drinks ab 17:00 ⓄVokü (vegan) ab 19:00
Sonntag den 05.02. gegen 17 Uhr öffnen wir die Türen des Zielon Góras für euch. Wir nutzen die Gelegenheit um die neuesten Informationen mit euch zu teilen und gleichzeitig etwas Geld zu sammeln um unerwartete Kosten etwas abzumildern.
Die neuen Bewohner*innen der
Habersaathstraße haben zusammen mit anderen Gruppen am 15.12. zur
BVV in Mitte mobilisiert.
Erfreulicherweise sind viele von euch dem Aufruf gefolgt und zum ersten Mal hat sich das Bild einer gut besuchten Kundgebung für die Habersaathstraße vor der BVV geboten. Danke dafür und an alle die sich für unseren Verbleib im Haus eingesetzt haben.
Darüber hinaus entstand inhaltlich
nichts als das bereits gewohnte Bild mit der immer gleichen Leier.
Die angewandten Methodiken könnt ihr noch einmal hier nachlesen:
Da erneut – zum Teil verstorbene – Betroffene sexualisierter Gewalt wahlweise instrumentalisiert oder diffamiert worden sind, empfehlen wir auch die Lektüre zu selbstverwalteten Safe-Spaces:
Als Hauskollektiv das inmitten des politischen Kampfes steht, haben wir kein Interesse jedesmal über jedes winzige Stöckchen zu springen, welches IG Habersaatb, Leerstand-Hab-Ich-Saath, Mieterpartei oder die Eigentümerin uns hinwerfen.
Im Gegensatz zu den oben genannten Strukturen ist uns bewusst, dass jeder Machtkampf verloren ist und ein politischer Sieg gegen Räumung und Abriss nur von den Betroffenen – uns – selbst errungen werden kann.
Zu hören gab es während der
Kundgebung einige interessante Informationen und viele fachlich
falsche Beiträge zum Thema Obdachlosigkeit und Selbstverwaltung.
Offensichtlich nutzen die
Sprecher*innen gerne marginalisierte Gruppe um als die Retter*innen
in strahlenden Rüstungen zu erscheinen und wissen wenig über
unterschiedliche Formen der Obdachlosigkeit, die Lebensrealität
wohnungsloser FLINTA* und das Selbstverwaltung in vielen
Obdachlosenprojekten normal ist. Sei es die Rummelsburger Bucht, als
ein berühmtes Beispiel, jede geräumte Obdachlosenplatte von hier
nach Mecklenburg-Vorpommern, das teilautonome OMZ in Köln, das
Rauchhaus in frühen Jahren oder der Comic über selbstverwaltete
Obdachlosen-Strukturen aus Portland – die Thematik ist
allgegenwärtig.
Wir kritisieren, dass fast
ausschließlich Externe gesprochen haben oder Menschen mit
Mietverträgen. Die neuen Bewohner*innen kamen nicht zu Wort, wurden
sogar mehrfach angegriffen.
Erneut sprach eine Person die nie in
der Habersaathstraße gelebt hat, sich jedoch als Bewohner ausgab.
Im allgemeinen war ein besonders hoher Anteil an Menschen anwesend die uns in der Vergangenheit körperlich angegriffen haben und an der Planung/Durchführung einer Aktion vom 31.08.22 17 Uhr beteiligt waren um einer schlafenden FLINTA*-Person mit unklaren Absichten die Tür gewaltsam und bewaffnet zu öffnen. In Form eines typischen Männerbündnisses stellen sie sich nun gegen Betroffene und stilisieren sich als Opfer.
Statt gemeinsam zu kämpfen wurde
desinformiert, diffamiert und gespalten. Der überlebensnotwendige
FLINTA* SPACE in der Ha46 erneut delegitimiert.
Wir befürchten das viele Aktive für
ein derartiges Projekt keine Repressionen in Kauf nehmen werden. Die
Schmierhetze der Organisator*innen und Redner*innen war kein Zeichen
von Stärke, sie hat den gesamten politischen Kampf geschwächt.
Nichtsdestotrotz hat die BVV MITTE den
runden Tisch in der Habersaathstraße beschlossen.
Das ist erfreulich, wir rufen nochmal
ins Gedächtnis das wir von niemanden vertreten werden können und
wollen als uns selbst. Wir gehen davon aus das
Leerstand-Hab-Ich-Saath ihre politischen Kontakte nutzen werden um
den runden Tisch für sich zu vereinnahmen.
Wenn versucht wird eine Marionette oder
gar eine*n Fake-Bewohner*in dort unterzubringen werden wir davon
berichten.
heute #B1512 haben noch einmal die Gelegenheit während der BVV Mitte in der Karl-Marx-Allee 31 unsere Anliegen zu präsentieren. Das Rathaus Mitte erreicht ihr einfach über die U5 Schillingstraße.
1.) die Kundgebung ist angemeldet zwischen 16:30 – 21:00 2.) wir sind zweimal Thema der BVV, das kann läääääänger dauern 3.) Bringt euch und anderen etwas zu essen und warme Getränke mit und zieht euch warm an
Offizieller Start der BVV ist um 17:30 unterstützt uns bitte innerhalb und außerhalb des Rathauses. Wir versuchen unsere Aktion so zu gestalten, dass sich alle immer wieder aufwärmen können.
Kommt vorbei und unterstützt die neuen Bewohner*innen der Habersaathstraße, insbesondere den entstehenden FLINTA*Space.
Nach etlichen Stunden mühseliger Handarbeit und dem Verschleiß etlicher Atemschutzmasken, Brandreiniger und Schutzanzüge hatten wir das gröbste geschafft und das Haus einmal durchgereinigt.